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Anleitung zum Schefflera Vermehren: So klappt’s!

Es gibt Zimmerpflanzen, denen kann man es nicht recht machen. Und es gibt die Schefflera. Eine schmucke Pflanze, die mit wenig Pflege viel Grün in die Wohnung zaubert. Im Frühjahr (Mitte März) habe ich meine Schefflera Arboricola verschnitten.

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Aus den abgeschnittenen Zweigen wollte ich die Schefflera vermehren – so bin ich dabei vorgegangen:

Schritt 1: Um auf Nummer sicher zu gehen, habe ich mehrere Senker zum Anwurzeln in Wasser gestellt. Längere Zweige, kürzere Zweige, glatt abgeschnittene Zweige und Zweige, bei denen der Ansatz zum Stamm noch dran war.

schefflera-vermehren-2Schritt 2: Irgendwo hatte ich gelesen, dass sich ein dunkles Glasgefäß fürs Anwurzeln eignen würde. Also fix eine Bierflasche ausgespült, mit Wasser gefüllt und die Zweige der Schefflera an einen hellen Platz gestellt. Vier Wochen später hatten die Ableger immer noch nicht gewurzelt.

Schritt 3: Weil sich überhaupt nichts tat, habe ich sie in ein einfaches Trinkglas umgesiedelt. Weitere vier Wochen später hatten fast alle Senker der Schefflera Wurzeln gebildet. Ich habe sie dann weitere vier Wochen im Glas belassen bis die Wurzeln kräftig ausgebildet waren.

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Schritt 4: Erkenntnis: Auf jeden Fall muss man den Ansatz, also das Verbindungsstück zum Stamm der Schefflera, am Ableger dran lassen. Andernfalls stirbt der Schefflera Ableger einfach ab.

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Schritt 5: Letzendlich hatte ich aus sechs Ablegern der Schefflera drei Stecklinge zur Vermehrung gewonnen.

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Schritt 6: Um auch beim Einpflanzen der Schefflera Ableger auf Nummer sicher zu gehen, habe ich sowohl normale Blumenerde als auch Seramis Granulat verwendet. Mit dem Seramis Granulat habe ich bislang keine Erfahrung und wollte es für dieses Zimmerpflanzen-Projekt einfach mal testen. Die Blumentöpfe habe ich jeweils bis zur Hälfte mit Erde bzw. Granulat gefüllt, dann den Schefflera Ableger eingesetzt und mit Erde bzw. Granulat aufgefüllt.

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Schritt 7: Fertig: Schefflera Vermehrung vorerst erfolgreich abgeschlossen. Die drei jungen Pflanzen bekommen den gleichen Standort wie die Mutterpflanze – hell, ohne direkte Sonne.

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Erfahrungswerte und Pflegetipps zur Schefflera (aka Strahlenaralie)

Die Schefflera ist auch als Strahlenaralie bekannt. Als Zimmerpflanze ist die Schefflera Arboricola am weitesten verbreitet – und das sprichwörtlich, denn sie wächst schnell, breit und buschig. Meine Pflegetipps:
– ein heller Standort ohne direkte Sonne
– alle sieben bis vierzehn Tage gießen
– gelegentlich den Topf drehen, damit die Schefflera gleichmäßig nach allen Seiten wächst

*UPDATE Juni 2015*

15 Monate nach dem Vermehren meiner Schefflera haben die Pflanzen gut angewurzelt. Sonderlich stark gewachsen sind sie aber nicht.

*UPDATE Februar 2019*

Weil ich die Pflanzen leider nicht vollständig von Schildläusen befreien konnte, habe ich die Pflanzen letztlich entsorgt. Die geschilderte Vermehrungsmethode würde ich aber immer wieder so machen. Wichtig ist es, denn Stammansatz mit zu entfernen und die abgetrennten Blätter gut anwurzeln zu lassen. Viel Erfolg!

Ronny Stenzel

Vertrauensronny für Dresden und Umgebung. Ich mag Pagoden, Motorräder und Filterkaffee.

25 Comments

    • Hallo Basti, vielen Dank 🙂
      Habe gleich mal aktuelle Fotos von den Ablegern gemacht.
      Viele Grüße!

  1. Hallo! Danke für deinen Artikel! Im Real habe ich vor 3 Jahren eine Strahlenaralie gekauft die mir bis zur Hüfte ging. Ich bin auch jetzt noch absolut ungeschickt mit Pflanzen, aber meine Schefflera wuchs und wuchs! Jetzt ist sie größer als ich und ich hab sie sehr gern, weil sie mir meine Fehler verzeiht und nun sogar am „Stamm“ neue Tiebe in die Breite bekommt. Manchmal gieße ich sie zu eifrig, 2 Jahre hatte ich vergessen die Erde auszuwechseln und dann hatte sie auch noch Trauermücken abbekommen obwohl es teure Erde aus dem Dehner war. Jetzt hatte ich spontan die Idee dass sie doch mal Babys kriegen könnte – ich hab noch Platz im Wohnzimmer und mittlerweile eine Hortensie und Magarithen auf dem Balkon. Drinnen gibta nur die Schefflera.

    Jetzt wollte ich dich mal fragen wie es denn 2016 nun mit seinen Ablegern aussieht? Liebe Grüße! Gleich hol ich mal die Schere und tu es dir nach. 🙂

  2. Hallo Ronnie, tolle Tipps zur Pflanze, ich habe vor ca. 10 Jahren 2 bekommen, um „mal kurz behalten bis man umgezogen ist“ und er hat die Pflanzen vergessen. SIe sind bei mir riesengroß geworden, aber knickten mittlerweile deutlich um und wuchsen seitlich einfach weiter. Jetzt erst sagte mir eine neue Bekannte, wie diese Pflanze heißt, ich hatte keine Ahnung und da sie schon so lange bei mir ist, habe ich sie richtig angenommen. Nun aber meine Frage: Kann ich jetzt, im Juni, einfach diese Pflanze durch „einfaches gezieltes abschneiden“ verkleinern + Ableger setzen? Oder streikt sie dann, weil Juni kein Monat fürs Wachsen ist. Danke für jeden Hinweis.
    Helga

    • Hallo Helga,
      da bin ich leider überfragt. Im zweifel einfach mit einem kleinen Ast testen, dessen „Verlust“ man notfalls verschmerzen kann 🙂 Weiterhin viel Spaß!

    • Grad ergänzt, dass ich die Pflanzen wegen des anhaltenden Schildlausbefalls nicht mehr habe. Die Vermehrung würde ich aber wieder so machen, gewachsen sind sie gut. Viele Grüße!

  3. @ R. Stenzel: Ich möchte meine Pflanze auch gerne teilen weil sie so gar nicht mehr schön aussieht… gute Anleitung.

    Sind deine Pflanzen die du vermehrt hast schon größer geworden bzw wie haben sie sich entwickelt? Mich würde ein weiteres Bild interessieren ?

    Grüße ?

  4. Du hast ja den ganzen Stamm oben abgeschnitten. Ich würde meine Schefflera gerne vermehren ohne sie zu kürzen. Kann ich also auch einfach nur die einzelnen Abzweigungen vom Stamm entfernen?

    • Ja ich denke schon. Ich habe den „Fuß“ drangelassen, also den unteren Teil der Abzweigung.

  5. Hallo Ronny,
    die Blattstecklinge gibt´s ja leider nicht mehr. Haben sie aber in der Zeit, die Du sie gehabt hast, weitere Blätter bekommen? Ich habe irgendwo gelesen, dass die Blätter zwar anwurzeln, aber dann nicht weiterwachsen. Wie ist Deine Erfahrung.

    • Da habe ich leider keine Erfahrungswerte. Aber wenn sie frei von Befall sind und einen bewährten Standort haben, ist meine Vermutung, dass das schon irgendwie wird. Viel Erfolg!

    • Ist korrekt. Reine Blattstecklinge werden nicht zu einer Pflanze und bleiben Blätter mit Wurzeln. Gilt für Schefflera und auch für Monstera.

  6. Guten Tag,
    ich habe die Methode ausprobiert und die Blattstecklinge nach längerer Wurzelbildung eingepflanzt. Das ist nun 5-6 Monate her. Die Blattstecklinge leben noch und haben ein gutes Wurzelwerk gebildet. Allerdings wachsen sie nicht weiter. Meine Erfahrungen bestätigen sich mit dem Gelesenen von Barbara (Kommentar vom 03.11.20). Ich kann diese Methode der Vermehrung also nicht empfehlen. Es gibt weitaus bessere Ansätze wie direkt einen Kopf- oder Stammsteckling zu nehmen.
    Ich finde es auch nicht sehr hilfreich, hier eine Methode zur Vermehrung zu bewerben, wenn ein positives Ergebnis gar nicht messbar vorhanden war. Vermutungen sind da auch nicht wirklich hilfreich 😉 Vielleicht dies im Artikel ergänzen. Danke dir trotzdem!

    • Lieber Moritz,
      Hast du Erfahrungen mit Stammstecklingen? Meine treiben nämlich an beiden ruhenden Augen aus, scheinen aber keine Wurzeln zu bilden. Auch an der Seite die zur Erde hin weist sieht es eher nach einem weiteren Trieb aus. 🤔 Mich mach das etwas ratlos.
      Liebe Grüße!

  7. Lieber Ronny, kein Wunder dass sie nicht sonderlich gewachsen waren. Die Schefflera ist zwar eigentlich sehr wuchsfreudig, verzweigt sich aber nur dann wenn du Trieb- oder Kopfstecklinge schneidest. Blattstecklinge wurzeln zwar, haben aber keine Möglichkeit aufzutreiben, dafür braucht es ein weiteres (ruhendes) Auge.
    Liebe Grüße ✌🏼

  8. Zur Vermehrung keine Blätter nehmen sondern einfach den oberen Teil des Stammes oder einen ausgebildeten Seitentrieb nehmen der schon mindestens ein paar Blätter besitzt die Blätter unten am Stiel entfernen, in Wasser stellen (alle 3 Tage Wasser wechseln die Wurzeln faulen sonst) und nach circa 4-6 Wochen sind die Wurzeln so weit ausgebildet das man diese ohne Probleme in Palmenerde setzen kann und dann dauert es nicht lange und die Schefflera wächst wieder rasant in die Höhe.
    In Seramis, Blähton oder Hydrokultur kann man die Schefflera ebenfalls ansiedeln aber hier ist aus eigener Erfahrung das Wachstum und die Wachstumsgeschwindigkeit sehr mäßig im Vergleich zu meinen Schefflera Ableger in Seramis sind die in Erde in gleicher Zeit fast dreimal so schnell gewachsen.
    Übrigens für alle die Angst haben ganze Stücke aus dem Hauptstamm zu schneiden es ist kein Problem die schefflera wächst innerhalb kürzester Zeit wieder nach und bildet an dieser Stelle sogar Verzweigungen und Seitentriebe auf diese Art wird auch aus der aufrecht wachsenden Schefflera eine Art Busch geformt und sie wächst voller und dichter ebenso kann man so der Pflanze auch andere Formen geben.

  9. Die Blattstecklinge sind aber schön. Wenn ich da welche als Pflanze kultiviere. Ist ja super wenn die immer so bleiben. Wie lange leben denn die Blätter dann? So lange wie eine große Pflanze auch?

    • Wenn man sie zu gegebener Zeit einpflanzt, sollten daraus große Pflanzen entstehen. Wie lange die dann leben ist wie immer vom guten Händchen des Pflanzenliebhabers abhängig 🙂

      Viele Grüße!

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